pic_180px_magicmushrooms>> substanz

Magic Mushrooms (magische Pilze), auch Zauberpilze oder Psilos genannt, enthalten in unterschiedlichen Anteilen die Wirkstoffe Psilocin und Psilocybin. Sie wurden bereits vor Jahrtausenden in Südamerika für spirituelle Riten gebraucht. Es gibt über 100 Pilzarten, die die Wirkstoffe enthalten. Der Bekannteste ist der Spitzkegelige Kahlkopf (auch in Deutschland zu finden). Der Wirkstoffgehalt unterliegt starken Schwankungen. Eine übliche Dosis liegt bei 5 - 20 mg Psilocybin (0,5 -2 g getrocknete bzw. 5 - 10 g frische Pilze). I.d.R. werden sie getrocknet gegessen, können auch getrunken, geraucht oder in Kapselform konsumiert werden. Der unangenehme Geschmack kann zu Würgereiz führen. Im Urin ist Psilocybin ca. 3 Tage, im Blut wenige Stunden nachweisbar.

>> wirkung

Die Wirkung beginnt nach ca. 30 min und dauert bis zu 5 h an. Die Wahrnehmung der Wirkung ist abhängig von der Stimmung, der Umgebung und der Dosis. Das Wirkungsspektrum ist sehr breit: Wie ein einzelner reagiert, kann nicht vorausgesagt werden. Pilze gehören wie LSD zu den Halluzinogenen. Sie unterscheiden sich durch eine  kürzere Wirkzeit, die Gefahr eines Horrortrips ist geringer und extreme Stimmungsschwankungen sind seltener. Die einsetzende Wirkung macht sich durch Kribbeln in den Gliedern, Wärmegefühl, einem starkem Gefühl der Verbundenheit mit den Mitmenschen und Lachflashs bemerkbar.

>> psychische reaktion

Psilocybin verändert und intensiviert die Wahrnehmung der eigenen Person und der Umwelt. Dies kann zu einer sehr angenehmen Erfahrung mit Glücksgefühlen, sexuellem Verlangen, Kommunikationsfähigkeit, optischen Halluzinationen und dem Gefühl der Schwerelosigkeit führen. Es kann auch zur Überflutung mit unangenehmen Gedanken, Angst, körperlichem Unwohlsein und dem Gefühl von Hilflosigkeit kommen.

>> körperliche reaktion

Übelkeit und Erbrechen, gesteigerter Blutdruck, erweiterte Pupillen, erhöhte Herzfrequenz, Hautkribbeln, Atembeschwerden, Erhöhung der Körpertemperatur, veränderte Geschmackswahrnehmung und Gleichgewichtsstörungen

>> risiken

Wie bei den meisten Psychedelika liegt das Risiko weniger im körperlichen als im psychischen Bereich. Angst, Unruhe, Wahn oder Panik können durch eine überfordernde Umgebung (z.B. Reizüberflutung auf Partys, aggressive Leute) ausgelöst werden. Es können psychische Störungen aktiviert werden. In Einzelfällen können Wahrnehmungsveränderungen bis zu 3 Wochen bestehen bleiben. Bei hohen Dosen bzw. Überdosierungen besteht die Gefahr, dass unbewusste, traumatische Erlebnisse wieder ins Bewusstsein gelangen und Angst auslösen.

>> mischkonsum

Pilze + XTC oder Speed: Körpertemperatur erhöht » Gefahr eines Hitzschlags. Pilze + Cannabis: Verstärkt die halluzinogene Wirkung; Kreislaufbeschwerden und Ohnmacht möglich. Pilze + Alkohol: Erhöhte Wahrscheinlichkeit von Übelkeit, Erbrechen, Kreislaufbeschwerden, Ohnmacht. Pilze + MAO-Hemmer: Bekannte MAO-Hemmer sind z.B. Johanniskraut (Wirkstoff Hyperforin) und Steppenraute (Wirkstoff Harmalin). Kann den Trip verlängern und intensivieren, aber auch unberechenbar und unangenehm werden lassen. Pilze + Neuroleptika/Antipsychotika: heben die Wirkung auf bzw. verstärken unangenehme Nebenwirkungen.

Es kann zu weiteren Wechselwirkungen mit hier nicht genannten Substanzen kommen.

>> safer use

Obwohl Pilze „Naturdrogen“ sind, wirken sie intensiv - unterschätze ihr Potential nicht! V.a. junge und psychisch labile Personen sowie Menschen mit psychischen Erkrankungen und Herz-Kreislauf-Problemen sollten auf den Konsum verzichten. Eine „Pilz-Reise“ sollte ein Ausnahmeerlebnis bleiben! Nimm Pilze nur in einer angenehmen Umgebung und mit Menschen, denen du vertraust, zu dir. Verzichte, wenn es dir schlecht geht oder du Angst davor hast. Nimm vorher nur leichte Nahrung zu dir und dosiere niedrig. Bedenke, dass getrocknete Pilze meist eine größere Wirkung haben und niedriger dosiert werden müssen als frische Pilze. Trinke ausreichend (keinen Alkohol!). Nimm dir im Anschluss Zeit die Erfahrungen zu verarbeiten und gönne deinem Körper Ruhe. Konsumpausen einlegen. Vermeide gefährliche Situationen (z.B. Schwimmen, Auto fahren, Überqueren belebter Straßen). Richte deine Gedanken auf Positives und konsumiere nicht, wenn du müde bist. So beugst du „bad trips“ vor.

>> was tun im notfall?

Der anfänglichen Übelkeit mit Gelassenheit begegnen. Ängstliche, verwirrte Personen nicht alleine lassen und beruhigend einwirken. Positive Gedanken und Ideen unterstützen, reden lassen und nicht mit in den schlechten Film einsteigen. (Sich) Klar machen, dass die Wirkung nachlassen wird. Vitamine (Saft, Obst) zu sich nehmen.

Diese Informationen sind keine Anleitung zum Drogenkonsum. Psilocybin und psilocybinhaltige Pilze unterliegen dem BtmG. Besitz, Erwerb und Handel sind strafbar.

 

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