pic_180px_alcopops>> substanz

Alcopops sind Mischgetränke, die aus Spirituosen (z.B. Rum, Wodka), Limonade, künstlichen Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffen (z.B. Benzoesäure) bestehen. Auch aufputschende Stoffe (z.B. Koffein) können enthalten sein. Sie sind auch als Softdrinks oder Designerdrinks bekannt. Mit ihrem bunten Äußeren und Markennamen, die Spaß und Energie versprechen, möchte die Alkoholindustrie v.a. die Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ansprechen. Von der wirksamen psychoaktiven Substanz Alkohol (Ethylalkohol) sind durchschnittlich 12 - 13 g in einer 0,3 l Flasche enthalten. Das entspricht 2 Schnäpsen bzw. 5,6 % Alkoholgehalt. Die individuelle Blutalkoholkonzentration ist abhängig von Menge und Art des Getränks, Trinkverlauf, Gewicht, Geschlecht u.a. Faktoren. Alcopops gehören wie andere alkoholische Getränke als Genussmittel gesetzlich zu den Lebensmitteln. Da sie Schnaps enthalten, dürfen sie laut Jugendschutzgesetz nur an Erwachsene ab 18 Jahren verkauft werden.

>> wirkung

Die Aufnahme von Alkohol über Magen und Darm ins Blut dauert abhängig von der Alkoholkonzentration, dem Kohlensäuregehalt und dem Füllzustand des Magens 30 - 60 min. Alkohol wird in der Leber abgebaut, in 1 h sind das ca. 0,1 - 0,15 ‰. V.a. junge Menschen, deren Organismus noch nicht daran gewöhnt ist, Alkohol zu verarbeiten, erleben schnell einen riskanten Alkoholrausch.

>> psychische reaktion

Die psychische Wirkung ist abhängig von der Grundstimmung, der Erwartung an die Alkoholwirkung und der Umgebung: locker, entspannt, Wärmegefühl, gehobene Stimmung (Euphorie), gesteigertes Selbstbewusstsein. Aber auch: Aggressivität, Rücksichtslosigkeit (Ich-Bezogenheit), Selbstüberschätzung. Selbstkritik und Hemmungen gehen verloren.

>> körperliche reaktion

Abhängig von der Menge: zunehmende Verschlechterung von Seh- und Hörleistung, Konzentrationsfähigkeit, Bewegungskoordination, Reaktionszeit, Sprache und Atmung. Erweiterung der Blutgefäße der Haut, Absinken der Körpertemperatur, Harndrang. Die Atmung wird zunehmend gehemmt: Alkoholvergiftung ab 3,0 ‰ führt zu Atemlähmung » Tod.

>> risiken

Alkohol ist ein Zellgift. Ab einer täglichen Menge von 20 - 60 g reinen Alkohols (2 - 5 Alcopops) wirkt er zerstörerisch. Anhaltender Missbrauch schädigt nachhaltig Leber, Nervensystem, Gehirnzellen, Magen-Darm-Trakt, Bauchspeicheldrüse, Herz, Haut und die Psyche. Eine körperliche und psychische Abhängigkeit kann sich ausbilden. Alkohol senkt die Hemmschwelle. Aggressives Verhalten und Überschätzung der eigenen Fahrtüchtigkeit gefährden dich und andere. Alcopops: Zucker und Aromen überdecken den Alkohol » Gefahr der Überdosierung. Koffein entzieht dem Körper wie auch Alkohol Wasser und belastet zusätzlich den Kreislauf. Farb- und Aromastoffe können Allergien auslösen. Der hohe Zuckeranteil greift die Zähne an, der hohe Säuregehalt den Magen. Zudem enthalten Alcopops eine Menge Kalorien und ungesunde künstliche Zusätze. Da Alcopops vor allem für Jugendliche ansprechend sind, ist das Durchschnittsalter für die Gewöh-nung an Alkohol deutlich gesunken. Daher ist auch die Entstehung einer Alkoholabhängigkeit wahrscheinlicher.

>> mischkonsum

Der gleichzeitige Konsum von Alkohol und anderen Substanzen (Amphetamine, Halluzinogene, Medikamente) kann zu unvorhersehbaren Wechselwirkungen führen. Herz- und Atemtätigkeit können beeinträchtigt werden bis hin zum Kollaps. Alkohol + Energydrinks (bzw. Alcopops, die mit koffeinartigen Substanzen versetzt sind): Kann zu gegensinnigen Blutdruckreaktionen und somit zur Gefahr von Austrocknung führen. Alkohol + GHB (Liquid Ecstasy) oder Heroin: Es besteht ein hohes Risiko für Atemlähmung.

>> safer use

Trinke keinen Alkohol bei Leber-, Herz-, Kreislauf- und Nierenerkrankungen. Bei Schwangerschaft unbedingt auf Alkohol verzichten, um dem Kind in seiner Entwicklung nicht zu schaden. Darüber hinaus solltest du Alkohol nur in geringen Men-gen zu dir nehmen. Beachte, dass Mädchen weniger Alkohol vertragen als Jungs. Betreibe keinen Mischkonsum. Alkohol nicht auf leeren Magen trinken. Flüssigkeitsverlust ausgleichen und viel Nicht-Alkoholisches ohne Kohlensäure trinken (das beugt auch den „Kater“ vor). Trinke nicht alleine oder wenn es dir schlecht geht! Lege Konsumpausen ein! Vermeide die Teilnahme am Straßenverkehr im alkoholisierten Zustand!

>> was tun im notfall?

Stark Betrunkene nicht alleine lassen. Lege dich oder andere betrunkene Personen zum Schlafen in die Position der stabilen Seitenlage. Rufe sofort einen Notarzt bei „Aussetzern“, Krämpfen, flacher Atmung und niedrigem Puls!

Diese Informationen sind keine Anleitung oder Motivation zum Alkoholkonsum.

 

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