Grundgedanken der szenenahen Präventionsarbeit sind
- Jugendliche sollen in ihrem szenetypischen Kontext angesprochen werden (Partys etc.). Für Gespräche, zur Drogenberatung und zur Rekreation sollen Chill-Out-Räume auf Partys genutzt bzw. eingerichtet werden.
- Die grundsätzlich akzeptanzorientierte Beratung soll zielgruppenspezifisch ausgelegt sein. Einzelfallberatung muss individuell ermöglicht werden.
- Der pragmatische Ansatz der Schadensminimierung erlaubt es, dass nicht nur „Profis“ beraten. Professionelle Berater finden oftmals keinen Zugang zur Szene bzw. werden nicht akzeptiert. Raver, Party-Peers, Mitarbeiter in Diskotheken und Professionelle sollen kooperieren, voneinander lernen, sich gegenseitig fortbilden.
- Drugchecking-Programme sollen unterstützt bzw. eingerichtet und leicht zugänglich werden.
- Selbstorganisationen sollen unterstützt werden.
Mit Partyveranstaltern werden Minimalkriterien des Gesundheitsschutzes und der vorbeugenden Gefahrenminimierung abgeklärt. Dies findet vor jedem Einsatz eines mobilen Drogeninfoteams statt. Die Kriterien können aber auch im Sinne von „Party-Standards“ gemeinsam mit dem Veranstalter erarbeitet werden und von diesem selbständig und im eigenen Interesse eingehalten werden.
- Mindestens ¼ der Türsteher müssen Frauen sein.
- Türsteher müssen über Drogen Bescheid wissen.
- Die Garderobe muss leicht zugänglich sein, keine Extrakosten.
- Alkoholfreie Getränke müssen billiger sein als alkoholische. Wasser muss in Griffnähe zur Tanzfläche verfügbar sein und gratis abgegeben werden.
- Die Belüftung muss funktionieren, es darf nicht zu heiß oder zu kalt sein.
- In der Nähe des Dancefloor müssen Sitzgelegenheiten sein.
- Es müssen genügen ruhige Ecken für Gespräche vorhanden sein (Chill-Out-Bereich).
- Das Personal muss auf Notfälle vorbereitet sein.
Quelle: www.eve-rave.net
Die Safer-House-Kriterien wurden für die Technoszene entwickelt. Sie lassen sich jedoch auch auf Partysettings übertragen, die sich durch eine andere Musik- und Drogenkultur auszeichnen.