pic_180px_nikotin >> substanz

Nikotin wird in der Wurzel der Tabakpflanze gebildet und wandert bei Reifung der Pflanze in die Blätter. Es wird vom Körper recht schnell abgebaut und wirkt bei einer Dosis von 60 mg tödlich. Selbst für Kettenraucher ist die hohe Dosis allerdings nicht durch gewöhnliches Rauchen zu erreichen. Im Vergleich: Würde ein Erwachsener 2 - 5 Zigaretten essen, so könnte die Menge für ihn tödlich sein. In seiner Reinform (z.B. als Pflaster) ist Nikotin nicht krebserregend und weniger gesundheitsschädigend. Erst beim Inhalieren des Zigarettenrauches werden extrem gesundheitsgefährdenden Begleitstoffe (z.B. Teer, Stickstoff, Benzol, Kohlenmonoxid, Cadmium, Blausäure u.v.m.) aufgenommen. In Kombination mit diesen Inhaltsstoffen stellt der Wirkstoff Nikotin eines der stärksten pflanzlichen Zell- bzw. Nervengifte dar. Tabak bzw. Nikotin kann geraucht (Zigaretten, Pfeifen), geschnupft (Schnupftabak) oder gekaut werden (Kautabak, Nikotinkaugummis).

>> wirkung

Gebunden an Teerteilchen gelangt das Nikotin, welches im Tabak enthalten ist, erst in die Lunge und von dort ins Blut. Bereits nach 7 sec erreichen die Nikotinmoleküle das Gehirn und beeinflussen dort die Tätigkeit der Nervenzellen. Die Wirkdauer kann bis zu 3 h betragen.

>> psychische reaktion

Nikotin hat eine anregende, in höherer Dosis beruhigende und muskelentspannende Wirkung. Es unterdrückt Hunger-, Angst-, Nervositäts-, Unlustgefühle und Müdigkeitserscheinungen. Dagegen kann es zu einem kurzfristigen Anstieg der Leistungsfähigkeit kommen, sowie der Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistung.

>> körperliche reaktion

Bei regelmäßigem Konsum: Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz, vermehrte Freisetzung von Adrenalin und Dopamin, erhöhte Aktivität des Magen-Darm-Traktes, Kurzatmigkeit. Bei Erst-/Wiederkonsum: Abfall von Blutdruck und Körpertemperatur, Brechreiz, Übelkeit, Husten, Schwindel, Kopfschmerzen.

>> risiken

Da Nikotin nahezu untrennbar ist von den o.g. schädlichen Begleitsubstanzen setzt man sich mit dem Rauchen einer Reihe massiver Gesundheitsrisiken aus, z.B. Herz- und Lungenerkrankungen, Krebs, Durchblutungsstörungen, Impotenz und Unfruchtbarkeit, schlechte Sauerstoffaufnahme des Körpers (z.B. Raucherbein) oder Magengeschwüre. Jährlich sterben über 142.000 Menschen in Deutschland an den Folgen von Tabakkonsum! Weniger gefährlich als vielmehr unangenehm sind dabei Folgen wie gelbe Zähne und Finger, schlechte und schneller alternde Haut, Körper- und Mundgeruch oder ein eingeschränkter Geschmacks- und Geruchssinn. Rauchen kann viele Funktionen haben wie z.B. erwachsen sein, dazu gehören, als Pausenfüller, zur Kommunikation und Entspannung dienen oder gegen Langeweile helfen. Bei uns sind Zigaretten (immer noch) eine gesellschaftlich anerkannte und weit verbreitete Droge. All das macht es wahrscheinlicher, eine starke psychische Abhängigkeit zu entwickeln und eben auch sehr schwer, wieder von dem „Allheilmittel“ zu lassen. Nikotin kann körperlich abhängig machen. Beim Entzug sind Depressionen, Ängste, Schlaflosigkeit, Magenbeschwerden, Leistungsminderung, Unruhe und unkontrollierte Nahrungsaufnahme möglich.

>> safer use

Gesundheitliche Risiken verringern sich, wenn Nikotin in Form von Pflastern, Schnupftabak oder Kautabak aufgenommen wird. Light-Zigaretten sind nicht gesünder! Je jünger du bist, desto schneller schädigt Tabak deinen noch wachsen-den Körper. Möchtest du dennoch gesundheitsbewusster rauchen, verwende am besten Zigaretten mit Filtern, um einige der schädigenden Inhaltsstoffe herauszufiltern. Darüber hinaus dient die Verwendung dünner Blättchen („Typ-A“) zur geringeren Aufnahme von Teerteilchen. Bei Herz- und Kreislaufproblemen, Lungen- und Atembeschwerden sollte man nicht bzw. nur kontrolliert rauchen. Wenn du rauchst, tue es bewusst und versuche, deinen Konsum zu kontrollieren! Passivrauchen beeinträchtigt und schädigt Nichtraucher. Nimm daher Rücksicht und vermeide das Rauchen vor allem in Gegenwart von Kindern. Für Frauen: Tabakgebrauch während der Schwangerschaft unterlassen (Früh-, Todgeburten und Missbildungen möglich). Zudem können die Kinder infolge des Rauchens der Mütter Intelligenzgemindert sein, Konzentrationsprobleme aufweisen oder hyperaktiv veranlagt sein. Des Weiteren können sie unter Allergien oder Krankheiten wie Asthma und Krebs leiden. Antibabypille in Kombi mit Tabak erhöht die Thrombosegefahr. Was dem Ungeborenen allerdings nicht schadet: Nikotinentwöhnung während der Schwangerschaft.

>> was tun im notfall?

Das Schlucken von Zigaretten kann bei Kleinkindern tödlich enden. Sofort einen Notarzt rufen!

Nikotin bzw. Tabak unterliegt nicht dem Betäubungsmittelgesetz, sondern zählt zu den sog. „Genussmitteln“. Dies bedeutet nicht, dass Tabak ungefährlich ist oder risikofrei konsumiert werden kann!

 

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